LandFrauenverband Meisenheim
Ein Verband der LandFrauen-Rheinland Nassau e.V.

 

 

  • Stärkung der Frauen auf dem Land

  • Gesund Ernährung und Kochen

  • Weiterbildung

  • Geselligkeit

  • Gemeinschaft erleben

  • Verkostungen

  • Gemeinsam reisen

Für 45 Landfrauen des LFV Meisenheim, darunter eine ganze Reihe Männer, wurde die bestens organisierte Rundreise durch Irland zum Erlebnis. Das begann schon beim Sektempfang auf dem Flugplatz Hahn, wo sich die Gruppe untereinander und mit dem Reiseleiter-Ehepaar Grohe bekannt machte.

Nach der Landung in Kerry brachte uns der Bus zunächst nach Tralee, der Hauptstadt der Graftschaft Kerry. Abends erkundeten wir den wunderschönen Rosengarten, der zu Ehren der "Rose of Tralee" angelegt wurde. Mit einem Pub-Besuch und Guiness endete der 1. Tag.

Am nächsten Morgen begaben wir uns auf den "Ring of Kerry", die 178 Kilometer lange berühmte Panoramastraße im Südwesten der Insel. Blühende Fuchsien und Montbretien säumten den rechten Wegesrand, links die steilen Abbrüche zum Atlantik. Valentia Island, die westlichste Insel Europas, der kleine Hafenort Portmagee und der Coomakista-Pass waren unsere Stationen, bis wir zur Kissane's Farm gelangten. Das raue, hügelige Gelände der Farm von 1000 Hektar wird von 1500 Schottischen Schwarzkopfschafen beweidet. Der Schäfer demonstrierte einen Schaftrieb mit seinen Border-Collies für uns. Weiter ging es an "Ladies View" vorbei durch den Killarny National Park. Seen, Eichenwälder mit Moosen, Farnen und wild wuchernden Rhododendren wechselten sich ab bis Muckross House, dem englischen Herrensitz von 1843 mit seinem gepflegten Park. Nach dem Abstecher in Killarny ging es zurück nach Tralee.

Die nächste Tour führte uns durch die Midlands mit kurzem Abstecher in Adare, einem Bilderbuchdorf mit kleinen, reetgedeckten Häusern. Dann grüßte uns der Rock of Cashel, die königliche Burg, auch "Akropolis von Irland" genannt. Auf einem Felsplateau thront die imposante Ruine einer mittelalterlichen Burganlage mit Kirche und Kloster. Im 4. Jahrhundert befand sich hier der Sitz der Hochkönige von Munster, eine der vier Provinzen des alten Irland. Von der Anhöhe hatte man einen sagenhaften Blick ins Tal, das County Tipparary lag wie ein grüner Teppich zu unseren Füßen.

Über Kilkenny Richtung Osten erreichten wir am Abend die Hauptstadt Dublin. Von den Wikingern 998 gegründet, beherbergt Dublin heute 1,3 Millionen Einwohner, etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung. Der Fluss Liffey trennt die Süd- von der Nordstadt, 19 Brücken führen mittlerweile über ihn. Als erstes statteten wir dem legendären "Book of Kells" unseren Besuch ab. Es handelt sich dabei um eine reich bebilderte Abschrift der vier Evangelien aus dem Jahr 800, die Mönche geschaffen haben. Im Trinity College, der von Königin Elisabeth I. gegründeten Universität Dublins, wird es in einem abgedunkelten Raum in der Alten Bibliothek unter Glas aufbewahrt. Täglich wird eine Seite umgeblättert.

Danach besichtigten wir die St. Patrick's Cathedral, die nach Irlands Nationalheiligem benannt wurde, eine protestantische Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert. Viel Natur war wieder in St. Stephen's Green, einem großen Park mit künstlichem See und Denkmälern mit Motiven aus der irischen Geschichte, zu sehen. Wir entdeckten den Brunnen der drei Nornen, der von unserem ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog 1998 dem irischen Volk gestiftet wurde zum Dank für die Aufnahme von deutschen Kindern nach dem 2. Weltkrieg.

Lebhaft ging es zu in Temple Bar, dem Amüsierviertel Dublins. Die farbenfrohen Fassaden der alten Pubs, alle mit bunten Blumenkästen geschmückt, versprühen sehr viel Charme und Lebensfreude, ebenso die vielen Straßenmusiker, die uns immer wieder begeisterten.

Der nächste Tag führte uns ins ruhigere Killbeggan in eine Whiskey-Destillerie. Das "Water of Life" wurde auch verkostet. Dann folgte wieder ein Highlight: die heilige Stätte Irlands, die Klosterstadt Clonmacnoise, in der geografischen Mitte der Insel am Fluss Shannon gelegen. Dieses geistliche Zentrum wurde als Kloster 548 gegründet und war bis ins 17. Jahrhundert ständig gewachsen. Nach Plünderungen und der endgültigen Verwüstung im 17. Jahrhundert zerfielen die Gebäude. Drei Hochkreuze, zwei Rundtürme, sieben Kirchenruinen aus verschiedenen Jahrhunderten und eine Sammlung von frühchristlichen Grabtafeln zeugen von der einstigen Blüte.

Weiter im Westen über Galway erreichen wir Connemara. Diese raue Landschaft ist sehr dünn besiedelt, große Teile bestehen aus Moor. Hier wird nach der Entwässerung Torf gestochen und getrocknet als Brennstoff für Herd und Kamin. Wir besichtigen Kylemore Abbey, ein im Jahre 1860 gebautes Schloss, heute ein Internat, und den mauerumgebenen Garten mit kunstvoll angelegten Blumen- und Staudenbeeten. Zu Fuß erkunden wir ein Stück des Connemara Nationalparks bei Letterfrack mit traumhaften Aussichten auf grüne Berge und kleine Seen. Nach einem Abstecher nach Leenane am einzigen Fjord Irlands, verließen wir die malerische Gegend.

Wieder in südlicher Richtung kamen wir in den "Burren", gälisch "großer Stein", ein fast vegetationsloses Kalksteingebiet. Gletscher und Bodenerosion haben vor 15000 Jahren die Felsplatten abgeschliffen, die von Längsrinnen durchschnitten sind, aus denen Blumen wachsen. Inmitten des Burren steht der Poulnabrone Dolmen, ein Felsengrab einer steinzeitlichen Sippe aus der Zeit von vor 5000 Jahren. Nicht weit davon erreichten wir bei schönstem Wetter die Cliffs of Moher im County Clare, meist extrem stürmisch. Diese Küstenfelsen gehören zu den imposantesten Sehenswürdigkeiten der Welt. Sie ragen bis zu 200 Meter auf einer Länge von acht Kilometer steil aus dem Atlantik empor. Tausende von Seevögeln nisten in den Felsen. Wir hatten sogar einen guten Blick auf die vorgelagerten Aran-Inseln.

Für die Rückfahrt benutzten wir die Fähre über den Shannon von Killimare nach Tarbert. Wieder in Tralee angekommen, besuchten wir abends eine Aufführung im National Folk Theatre Siamsa Tire mit Gesang und Tanz. Hier werden noch das keltische Kulturgut und die gälische Sprache gepflegt.

Der letzte Ausflug führte uns auf die nördlichste der fünf Halbinseln im Südwesten, Dingle Peninsula. Eine außergewöhnlich schöne Küstenlandschaft am "Slea Head Drive" entlang - ursprüngliche Natur, dann durch Steinmauern getrennte kultivierte Weiden für Schafe und Rindvieh. Wir statteten dem bunten Hafenstädtchen Dingle Town einen letzten Besuch ab und nahmen schweren Herzens Abschied von Irland.

Auch wer zum wiederholten Male auf der Insel war, wird immer wieder in ihren Bann gezogen. Dank der sehr großen Kenntnis unserer Reiseführer "Rose" und Lothar Grohe wurde diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Gruppenbild

Weiterbildung im LandFrauenverband Rheinland Nassau